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Frida Kahlo liebte mexikanische Nackthunde, sogenannte Xoloitzcuintles. Der Name stammt von den Azteken und bedeutet „Hund des Gottes Xolotl“. Frida liebte ihren „Herrn Xolotl“ sehr und malte ihn mehrfach. Eines Tages pinkelte er auf ein Aquarell von Fridas Ehemann, Diego Rivera. Der jagte den kleinen Missetäter wutschnaubend mit einer Machete in der Hand durch den Garten der Casa Azul. Als er ihn packte, blickte er in die aufgerissenen Augen des verängstigten Tieres. Er nahm es schließlich in die Arme und sagte: „Herr Xólotl, du bist der beste Kunstkritiker, den ich kenne.“
Im Park des Museums Dolores Olmedo – wo es die größte Sammlung von Fridas Bildern gibt – leben eine ganze Reihe von Nackthunden, die sich gerne bei der Bronzestatue eines der ihren tummeln.
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Raquel Tibol, in Mexiko eine grande dame der Kunstgeschichte, veröffentlichte Ende der 70er Jahre ihr Buch „Frida Kahlo, ein offenes Leben“. Es ist eines der wichtigsten Bücher über Frida, denn Raquel lernte sie ein Jahr vor deren Tod kennen und ließ sich ihre Lebensgeschichte erzählen. Auch wenn nicht alle Details in ihrem Buch stimmen – denn Frida hat bei ihren Gesprächen mit Raquel gerne mal etwas fabuliert – ist es ein Füllhorn an wichtigen Informationen. Dass Raquel mich 2008 in ihrer Wohnung für ein 2-stündiges Interview empfing – sie war damals 85 Jahre alt – war eine große Ehre und hat mich schwer beeindruckt. Sie starb 2015.
“Ich lernte Frida an einem Nachmittag im Mai 1953 kennen, und für einige kurze Tage bewohnte ich ihr von Aufrichtigkeit geprägtes Universum“, schrieb Raquel Tibol. Mit meinen Fragen näherte ich mich ihr sehr langsam: Welches waren Ihre ersten Eindrücke von Frida? Welches ihrer Bilder mochte sie am Liebsten? War Frida aus Tibols Sicht eine surrealistische Malerin? Sie antwortete präzise und erzählte dann weiter: “Frida war ungeheuer gebildet und belesen, aber sie mochte keine Gespräche über Kunst und Kultur“, sagte Raquel Tibol im Interview, „sie hasste es, wenn es hieß, man müsse diese oder jene Ausstellung gesehen haben oder unbedingt in dieses und jenes Museum gehen. Diesen ganzen Kult lehnte sie ab.“
Ich habe das Interview aufgenommen, weil ich das Hörfunkautorin so gewöhnt bin und lieber meinem Gegenüber in die Augen schaue, als in mein Heft. Außerdem ist mein Spanisch nicht perfekt und ich wollte sicher sein, dass ich sie in meiner Biographie, die ich damals schrieb, richtig zitiere. #FridaRoman #FridaKahlo #museofridakahlo
Nach dem Tod von Frida Kahlo wurden ihr Ankleidezimmer und ihr Bad in der Casa Azul auf Anweisung von Diego Rivera versiegelt. Erst 50 Jahre später betraten Restauratorinnen voller Spannung diese Räume. Der Geruch von Staub, Feuchtigkeit und Arzneimitteln stach ihnen als Erstes in die Nase. Dann fiel ihr Blick auf Fridas orthopädische Korsetts, dann auf die Beinprothese. In einem kleinen Tisch stießen sie auf ein Sammelsurium aus Cremedosen, Parfümflakons, Arzneifläschchen und Wattestäbchen…
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