22. Dezember: Christine Schubarth, Auf Tuchfühlung. Kleidergeschichten aus den 50er und 60er Jahren (Texte + Textilien Berlin)
Nach der Lektüre dieses Buches wollte ich sofort eine Gruppe gründen, mit der ich mich über die Suche nach Stoffen und Kleidern und den dazugehörigen Geschichten aus unseren Familien austausche. Denn Christine Schubarths Auseinandersetzung mit den Familien-Stoffen wirkt ansteckend: In diesem Buch erzählt sie ihre Familiengeschichte anhand von Kleidungsstücken. Manche Teile hat sie noch, andere existieren nur noch als Stoffrest oder auf Fotos. Das ist faszinierend, weil wir doch einen besonderen Platz im Gehirn für die Erinnerung an Stoffe haben. (Das behaupte ich einfach mal) Wir wissen, wie sich das Lieblingskleid anfühlte, welches Muster der Vorhang im Kinderzimmer hatte und wie er roch, wie kratzig das Revers des Kostüms von der Tante war.
Die Idee zu diesem Buch kam der Autorin als sie entscheiden musste, was nach dem Tod ihrer Mutter mit den aufbewahrten Kleidern geschehen sollte. Ein Nachthemd, das Hochzeitskleid, Schals. Ich kann auch schlecht Dinge wegwerfen, vor allem nicht Kleider, die meine Mutter besonders gerne getragen hat. Ich habe überlegt, ob es vielleicht reichen könnte, von jedem besonderen Kleidungsstück nur ein Stück aufzuheben, also ein kleines Quadrat herauszuschneiden. Aber Lieblingskleider oder Lieblingsschals zerschneiden? Das geht irgendwie auch nicht. Vielleicht muss ich doch eine Gruppe gründen und dem Thema mehr Raum geben…
#marensadventskalender2023
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