WDR ZeitZeichen. 01.11.2020. WDR 5.
„Wenn man einen Menschen geistig tötet, wenn man ihn kaputtmacht vor der Welt, das ist das Furchtbarste, was ich mir vorstellen kann.“ Pater Rupert Mayer wusste, wovon er sprach. Von 1940-1945 war er im Kloster Ettal interniert und durfte keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Auf diese Weise versuchten die Nationalsozialisten, ihren mutigen Gegner zu bezwingen. „Seitdem bin ich lebend ein Toter“, schrieb er heimlich an Freunde. Immer wieder hatte er sich zuvor als Präses der Marianischen Männerkongregation in München gegen das Kriegstreiben ausgesprochen. Das über ihn verhängte Rede- und Predigtverbot hielt er nicht ein und würde dafür mehrfach verhaftet, beim dritten Mal brachte man ihn ins KZ Sachsenhausen. Ein Jahr später verbannte man ihn nach Ettal. Das Ende der Diktatur überlebte der Pater nur um wenige Monate.
Schreibe einen Kommentar