4. Dezember
Tove Ditlevsen, Kindheit, Jugend, Abhängigkeit (Aufbau Verlag, übersetzt von Ursel Allenstein)
Das Buch „Kindheit“ traf mich wie ein Faustschlag. Was muss ein Mensch erlebt haben, der Sätze schreibt wie diese: „Die Kindheit ist lang und schmal wie ein Sarg, aus dem man sich nicht allein befreien kann.“
Tove ist eine poetische Seele und hat schon früh das Bedürfnis, ihre Gefühle in Gedichte zu verwandeln. Die Umstände, in denen sie aufwächst, Armut, Gewalt, roher Zynismus, machen sie hart und auf traurige Weise lebenserfahren. Zugleich bewahrt sie sich eine ganz eigene Zartheit und ein Staunen. Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen und habe danach auch die beiden anderen Teile der Kopenhagen-Trilogie gelesen, die ebenfalls bewegend sind, aber „Kindheit“ ist aus meiner Sicht das Stärkste.
#marensadventskalender2023
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