3. Dezember
Herbert Clyde Lewis, Gentleman über Bord (Mare Verlag, übersetzt von Klaus Bonn)
Was macht ein Gentleman, wenn er von einem Passagierschiff im Pazifik aus Versehen über Bord fällt? Auf keinen Fall um Hilfe schreien oder gar weinen. Stattdessen bleibt der Gentleman gelassen, bewahrt Ruhe, schwimmt ein bisschen im Kreis, um nicht unterzugehen und wartet, dass das Schiff zurückkehrt, um ihn wieder an Bord zu nehmen. Doch so schnell wie erhofft, geschieht das nicht, denn niemand auf dem Schiff hat den Unfall bemerkt. Nun rächt es sich, dass der Gentleman auf seiner Reise zwar höfliche Konversation geführt hat, aber keine echte Bindung eingegangen ist. Ist er das überhaupt jemals? Nach und nach entledigt er sich seiner nassen Kleidung und zugleich seiner Gewissheiten. Er denkt über sein Leben nach und zieht Bilanz. Ein wunderbares, sehr besonderes Buch … und auch etwas herzzerreißend.
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