16. Dezember,
Die Adventssamstage gehören in diesem Jahr den BuchhändlerInnen. Heute schreibt uns Wibke Ladwig, Digitalfee (und gelernte Buchhändlerin) aus dem Buchladen Neusser Straße etwas auf den Wunschzettel:
Jarka Kubsova, Marschlande (S. Fischer)
Zwei Frauen, zwei Zeiten, hier wie dort Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und das Streben nach Selbstbestimmung. Und über allem eine Erinnerung an die Kraft von Solidarität.
„Marschlande“ von Jarka Kuvsova hat mir außerordentlich gut gefallen. Das Buch ist ein Liebling des Jahres im Buchladen – und es war eins von fünf Romanen auf der Shortlist für das „Lieblingsbuch der Unabhängigen“, das fast tausend inhabergeführte Buchhandlungen Jahr für Jahr wählen.
„Marschlande“ führt uns in eine karge Landschaft unweit von Hamburg. Die historische Geschichte um Abelke Bleken beruht auf der wahren Geschichte einer Frau, die vor 450 Jahren in Ochsenwerder als Hexe ermordet wurde. Ihr zur Seite stellt Jarka Kubsowa die Geschichte einer Frau von heute, die mit ihrer Familie in einen Neubau in dieselbe Gegend zieht. Die Geschichte von Britta hat mich zunächst etwas genervt. Ich glaube, das sollte sie auch. Denn nur so machte sie das, was im Buch erzählt wird, rund.
Die Gegenwart und die Vergangenheit mit der Frage nach den Folgen von Frühkapitalismus auf das Leben und Arbeiten von Frauen, ihrem Verhältnis zueinander und Hexenverfolgung als wirtschaftspolitisches Instrument zu verbinden fand ich ausgesprochen interessant. Nicht zuletzt das starke Nachwort der Autorin lässt das Buch noch immer in mir nachhallen.
Ich mag die klangvolle, schöne Sprache von Jarka Kubsowa– ich glaube, sie könnte mir alles erzählen. Gestern habe ich „Bergland“, ihr Vorgängerbuch begonnen. Fantastisch!
Danke für den tollen Tipp, Wibke!
#marensadventskalender2023
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