12. Dezember
Frank Maria Reifenberg, An den Ufern des Orowango. Gustav und Kulus abenteuerliche Reise zum Kongo (Ueberreuter Verlag)
Kann man heutzutage ein Jugendbuch schreiben, das uns mitnimmt in die Kolonialzeit? Man kann, denn Frank Maria Reifenberg beweist es. Und weil er ein mutiger Autor ist, drückt er sich um nichts herum, sondern steigt gleich mit einer ungeheuerlichen Szene ein, in der Menschen ausgestellt werden, damit die einfältige Hamburger Bevölkerung sich lustig machen und gruseln kann. Aber Gustav, der von seinem Onkel misshandelt wird, hat aber ebenso einen Grund zu fliehen, wie Kulu und so machen sich die beiden Jungs gemeinsam auf den Weg zum Orowango.
Die abenteuerliche Reise führt sie jedoch erstmal in die falsche Richtung – nach St. Petersburg – und es verlangt viel Einfallsreichtum und Geschick, bis sie dennoch ihr Ziel erreichen.
Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen und war fasziniert davon, wie detailliert der Autor den Alltag im 19. Jahrhundert beschreibt. Die Welt, in der die beiden Jungen sich durchschlagen müssen, ist laut, dreckig, ungerecht und brutal. Es gibt nur wenige Menschen, die ihnen helfen, und sie müssen selbst für sich sorgen. In solchen Zeiten ist die Freundschaft das wertvollste Gut, und sie verteidigen es mit aller Kraft
#marensadventskalender2023
Schreibe einen Kommentar