1. Dezember:
Susanne Kippenberger: Die Kunst der Großzügigkeit. Geschichten einer leidenschaftlichen Schenkerin (Hanser Berlin)
Dieses Buch habe ich mir nicht gekauft, sondern bekam es geschenkt. Zu meinem letzten Geburtstag, an dem ich – corona-konform ohne Gäste – vor dem Fernseher versteinerte, weil die Tagesschau gerade sehr schlechte Nachrichten brachte. Es klingelte an der Tür. Da stand eine Freundin mit ihrem Mann, sie hatten Wunderkerzen in der Hand und sangen ein Lied für mich. Drückten mir ein Päckchen in die Hand und verschwanden.
Ich verstand erstmal gar nicht, was mir dieses Buch sagen wollte. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass Susanne Kippenberger einfach nur davon erzählt, wie Menschen einander beschenken. Welche Gedanken sie sich machen oder vielleicht hätten machen sollen. Welche Klippen sie umschiffen oder wie sie in voller Fahrt dagegen segeln. Susanne Kippenberger blättert eine ganze Welt auf. Denn was kann man nicht alles verschenken: Erinnerungen, Blumen (in denen viel poetische Kraft steckt), Almosen, Zeit, Organe oder Jugend. Sie berichtet aus eigenem Erleben von gescheiterten Geschenken, gelungenen Überraschungen, von herrlicher Maßlosigkeit und fiesem Geiz. Fazit: Man kann viel falsch machen beim Schenken. Doch wenn man sich Mühe gibt und es (so wie man eigentlich alles machen sollte) mit Liebe macht, ist es eigentlich ganz leicht. Deshalb soll dieses Buch am Anfang meines diesjährigen Adventskalenders stehen. Viel Spaß damit!
#MarensAdventskalender2021
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