10. Dezember
Donal Ryan, Die Stille des Meeres (Diogenes Verlag)
In einer Bürogemeinschaft von vier Journalistinnen und einem Psychologen flattern die Buchtipps schon mal über den Flur. So stieß ich auf Donal Ryan, den ich bisher gar nicht kannte.
Drei Geschichten über drei Männer: Jeder von ihnen ist allein, jeder hat einmal geliebt und seine Liebe verloren. Das ist auf den ersten Blick die Brücke zwischen ihnen. Erst am Ende wird klar, dass es noch eine andere Verbindung gibt und das ist sehr überraschend und gut gemacht. Donal Ryan erzählt jedes dieser drei Leben in einem anderen Ton. Zuerst begleiten wir einen syrischen Arzt auf der Flucht übers Meer. In der zweiten Geschichte lernen wir einen jungen Iren kennen, der sich als Versager fühlt. Und zuletzt begegnen wir einem abgeklärten Bösewicht. Die Stille des Meeres – das ist vielleicht der Moment, in dem jeder von ihnen begreift, dass die Katastrophe eingetreten ist. Ich hab‘ das Buch in einem Rutsch gelesen und war ziemlich beeindruckt.
#MarensAdventskalender2021
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