
3. Dezember
Elena Ferrante, Das Lügenhafte Leben der Erwachsenen. Gelesen von Eva Matthes. (Suhrkamp Verlag/der Hörverlag)
Eigentlich wollte ich nie wieder ein Buch von Ferrante lesen. Die neapolitanische Saga hatte mich begeistert, alle vier Bände habe ich mir von Eva Matthes vorlesen lassen. Dann begann ich das Hörbuch „Lästige Liebe“ und habe mich tierisch darüber geärgert. Da ich es als Buch verschenkt hatte, ohne es zu kennen (geht ja manchmal nicht anders), bot ich der Freundin an, es gegen ein Buch von Édouard Louis zu tauschen. Sie wollte. Und mir war klar: Nie wieder Ferrante.
Das wusste aber irgendwer von meinen FreundInnen nicht und so bekam ich zum letzten Geburtstag „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ geschenkt. Und so geriet ich wieder in den Bann von Ferrante & Matthes. Die Geschichte fängt eher harmlos an: Die 13-jährige brave Giovanna aus einem intellektuellem Lehrerhaushalt erfährt durch Zufall von einer Tante, die man ihr bis dahin vorenthalten hat. Das setzt allerlei Phantasien in Gang und Giovanna lässt nicht locker, bis sie diese Tante endlich persönlich kennenlernen darf. Die Eltern wollen nämlich cool und tolerant sein und deshalb gewähren sie Giovanna diese Freiheit, doch was dann passiert, damit haben sie nicht gerechnet und ich als Leserin auch nicht. Ohne zu spoilern: Die Fassade der Familie fällt Stück für Stück in sich zusammen und was dahinter sichtbar wird, ist … ach, ich wollte ja nicht spoilern. Jedenfalls: Toll erzählt, und natürlich fesselnd vorgelesen.
#MarensAdventskalender2021
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