17. Dezember
Aylet Gundar-Goshen, Wo der Wolf lauert (Kein&Aber)
Bis in die tiefe Nacht habe ich gelesen, weil ich einfach wissen musste, wie die Geschichte ausgeht. So ein spannendes, toll erzähltes Buch! Lilach Schuster ist mit ihrem Mann von Israel nach Kalifornien gezogen, weil sie dem „Irrsinn“, wie sie es nennt, der ständigen Angst vor Krieg und Terror entfliehen wollte. Nun aber braut sich in ihrem – zunächst idyllisch scheinenden – Leben in Palo Alto Dunkles zusammen: Bei einem Anschlag auf die Synagoge stirbt ein Mädchen und kurze Zeit später bricht ein Junge aus der Klasse ihres 16-jährigen Sohnes Adam auf einer Party tot zusammen. Woran ist er gestorben? Und hat Adam etwas damit zu tun? Ängste und Horrorphantasien züngeln ungehindert durch Lilachs Kopf, befeuert von Gerüchten und von tief vergrabenen Nöten, die Jahre zurück liegen. Dass Lilach und ihr Mann den pubertierenden Sohn nicht erreichen, liegt nicht nur an dessen in sich gekehrtem Wesen, sondern daran, dass sie sich fatalerweise dazu entscheiden, die drängenden Fragen immer wieder nicht zu stellen. Und so treibt es die Familie Tag für Tag auseinander…
Komplex und sehr fein verwoben ist dieses Psychodrama.
#MarensAdventskalender2021
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