24. Dezember.
Robert MacFarlane, Jackie Morris: Die verlorenen Wörter
Das letzte Adventskalendertürchen widme ich auch in diesem Jahr den Menschen, die wir verloren haben und die uns an Weihnachten so besonders fehlen. Erinnerung ist eine Möglichkeit, sie bei uns zu haben. Und zum Erinnern gehören Wörter, Geräusche und Düfte, daher habe ich dieses Buch für heute ausgewählt:
„Es waren einmal Wörter, die sich herausschlichen aus der Sprache der Kinder. Sie verschwanden so leise, dass es kaum jemandem auffiel….“
Mit diesen Sätzen beginnt eines der schönsten Bücher, das ich seit langem in den Händen hielt. Es nimmt uns mit auf eine Reise in den Wald, in Gärten und ans Teichufer. Wir riechen Brombeeren und Kastanien, beobachten den Reiher, erhaschen einen Blick auf ein Wiesel und viele andere Bewohner der Natur. Neben den wunderschönen Illustrationen von Jackie Morris erzählt Robert Macfarlane in kurzen, poetischen Texten von dem, was wir nicht vergessen dürfen: von Blätterflaum und Erlensprache, Sausen, Tollen, Flirren und dem Zaunkönig.
Wir sollten dieses Buch laut vorlesen, für Kinder oder auch für uns selbst, damit wir die Wörter beschwören, die sonst leicht in Vergessenheit geraten. Dann tragen wir sie wie eine Schneeflocke in der Hand nach Hause … „stiftchenfix im Flug“.
Nun wünsche ich allen, die hier mitgelesen haben, ein friedliches, gesundes Fest und in den nächsten Tagen Zeit für Gespräche und schöne Bücher. Ich danke fürs Zuhören, für die vielen spannenden Kommentare und Anregungen bei Facebook und Instagram, für ermutigendes Lob und für die beglückende Erkenntnis, dass uns das Lesen miteinander verbindet!
Maren Gottschalk
#MarensAdventskalender2020
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