
12. Dezember.
Margaret Atwood: Zeuginnen
Den Report der Magd habe ich nicht gelesen, sondern vor Jahren als Kinofilm gesehen. Daher hatte ich die Story nicht mehr so ganz genau auf dem Schirm, aber das war auch nicht schlimm, weil „Die Zeuginnen“ auch unabhängig vom 1. Teil funktioniert, und wie! Ich habe mir das Buch vorlesen lassen (ganz toll: Leslie Malton, Eva Meckbach, Inka Löwendorf, Vera Telz, Julian Mehne) und ich brauchte am Anfang ein bisschen Geduld, um alle Fäden in die Hand zu bekommen. Aber dann hat es mich sehr gepackt. Wie Atwood das macht, diese verschiedenen Stränge wirklich sehr, sehr lange komplett nebeneinander zu erzählen, um sie dann innerhalb weniger Seiten fest miteinander zu verknoten, das ist schon beeindruckend. Die Autorin vertraut ihrer Erzählkunst und hat es überhaupt nicht eilig, das große Drama auch nur eine Sekunde früher beginnen zu lassen, als sie es für richtig hält.
Wir erfahren nun also, was aus der (im Report der Magd) geflohenen Desfred geworden ist, wir erfahren, wie die Diktatur Gilead entstanden ist, was sie zusammenhält und warum sie verwundbar ist… Mehr darf ich ja nicht sagen, um nicht zu spoilern… aber vielleicht kann ich andeuten, dass der Schluss genial ist! Hochspannendes Buch!
#MarensAdventskalender2020
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