1. Juni 1919: Todestag von Hedwig Dohm,
ZeitZeichen, WDR 5 und WDR 3
Dass Feministinnen keinen Humor hätten, ist ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält. Dabei braucht man nur die Texte von Hedwig Dohm zu lesen, um zu begreifen: Feminismus kann nicht nur geistreich, ironisch und zynisch sein, sondern auch sehr komisch. Hedwig Dohm widerlegte aber nicht nur die dümmlichen Vorstellungen von der Unterlegenheit der Frauen auf höchst unterhaltsame Weise. Sie verfasste scharfsinnige Essays, in denen sie die politische und ökonomische Gleichstellung der Frauen forderte. Vor allem trat sie für gleiche Bildungschancen und die Zulassung von Mädchen zur höheren Schulbildung und zur Universität ein. In diesem Punkt hatte sie selbst viel erdulden müssen. Als älteste Tochter einer Familie mit 18 Kindern musste sie mit 15 die Schule verlassen, um im Haushalt zu helfen. Erst drei Jahre später durfte sie ein Lehrerinnenseminar besuchen.
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