WDR ZeitZeichen. 12.07.2022.
„Wir fanden eine Vielzahl von Büchern mit diesen Schriftzeichen, aber da sie nichts enthielten als Abgötterei und Täuschungen des Teufels, verbrannten wir sie alle, was die Indios sehr grämte und ihnen großen Kummer bereitete.”
Der Franziskaner Diego de Landa kam 1549 nach Mexiko und stürzte sich mit Feuereifer in die Missionierung der indigenen Einwohner. Als er in einem Autodafé alle Maya-Schriften verbrennen ließ, die ihm unterkamen, warf ihm die spanische Obrigkeit Amtsanmaßung vor. Diego de Landa rechtfertigte sein Vorgehen in einer Denkschrift, und erläuterte darin unter anderem das Maya-Alphabet, das er völlig falsch interpretierte. Kurioserweise wurde de Landas Rechtfertigung trotzdem zu einer der wichtigsten Quellen für die Entschlüsselung der wenigen verbliebenen Maya-Schriften.
Redaktion: David Rother
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