WDR ZeitZeichen. 22.07.2022
Heuschreckenplage, Pest, Kältewellen – Die Menschen des 14. Jahrhunderts haben die Natur oft als feindlich erlebt. Doch was sich im Juli 1342 in Mitteleuropa abspielte, muss sich für viele wie der Weltuntergang angefühlt haben: Zwischen dem 19. und dem 25. Juli kam es vielerorts zu dramatischem Starkregen, besonders heftig war er am Tag der Heiligen Maria Magdalena, am 22. Juli. Die Flutwellen der Flüsse rissen Häuser, Brücken, Menschen und Tiere mit sich. Wiesen und Gärten wurden verwüstet, der fruchtbare Ackerboden fortgespült, Ernten vernichtet. Mehr als zehn Meter tiefe Schluchten brachen innerhalb von Minuten auf. Die Abflussmengen vom Juli 1342 übertrafen die der jüngsten Oder- und Elbefluten um das Dreißig-bis Hundertfache.
Redaktion: Gesa Rünker
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