Burkhard Spinnen
Und alles ohne Liebe. Theodor Fontanes zeitlose Heldinnen
Ach, wäre Burkhard Spinnen doch nur Deutschlehrer geworden! Natürlich nur mit halber Stelle, damit er noch Zeit für seine Bücher finden würde.
Noch nie hat mir jemand Fontane so nahe gebracht wie er. Weil Spinnen den Blick für das Wesentliche schärft. Denn worum geht es in Fontanes Romanen? Um die existenziellen Probleme der Menschen, und nichts weniger: „Man muss nur aufhören, Effi Briest als eine literarisierte Exemplifizierung des unmenschlichen Scheidungsrechts im wilhelminischen Kaiserreich zu verstehen, und stattdessen beobachten, wie ein unerfahrener Mensch auf seine Manipulation reagiert.“
So einfach ist das. Literatur muss mir etwas vom Leben und von den Menschen erzählen, das ist ihre edelste Aufgabe.
Spinnen führt uns kompetent und mit freundlicher Neugier durch die acht „Berliner Romane“ von Fontane und erklärt uns die Überlebensstrategien der Frauengestalten. Die sind ziemlich unterschiedlich, aber wenn man diese „Familienaufstellung“ mal aus den historischen Kostümen holt, wird klar, dass alle diese Typen auch heute leben… mitten unter uns.
#marensbuchadvent
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