Nelson Mandela: Briefe aus dem Gefängnis
Ja, das ist ein wirklich dicker Wälzer. Ja, ich bin selber eigentlich kein Fan von Büchern, die man nur mit Mühe in der Hand halten kann. Aber es gibt nun mal Sachen, die brauchen Platz. Wer 27 Jahre lang im Gefängnis sitzen musste, hat ein Recht auf eine solche Ausgabe seiner Briefe. Was diese Sammlung so besonders macht, ist die Mischung. Wir lesen Mandelas Briefe an Winnie, an die Kinder, FreundInnen und GefährtInnen, aber auch seine Beschwerdebriefe an die Gefängnisverwaltung, an seine Anwälte, an das Justizministerium. Mandela erscheint als Ehemann und Vater besorgt, beherrscht und ermutigend, aber auch verzweifelt und traurig. Dann wieder erleben wir ihn stark und unbeugsam, voller Zuversicht und durch seinen Glauben gestärkt. Wir hören ihm dabei zu, wie er mit der Gefängnisverwaltung diskutiert, auf seine Rechte pocht, sich zeigt als einer, der penibel jede Ungerechtigkeit benennt, der immer und immer wieder auf Missstände hinweist.
Dieses Buch muss man nicht von vorne bis hinten durchlesen. Man kann sich einfach ab und zu damit in eine ruhige Ecke setzen, es irgendwo aufschlagen und schauen, was gerade dort passiert. Vielleicht stößt man dann auf so einen Satz: „Keine Axt ist so scharf, dass sie in die Seele eines Sünders schneiden kann, der … mit der Hoffnung gewappnet ist, sich am Ende aus dem Staub zu erheben & zu siegen.“ #marensbuchadvent
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