WDR ZeitZeichen. 05.11.2021. 14:53 Min.. Verfügbar bis 06.11.2099. WDR 5.
Als sie starb, notierte eine Chronistin in den Quedlinburger Annalen: „Der Tod raubte auch einen Edelstein aus dem Stamm des Königshauses hinweg, die Äbtissin Mathilde, die Tochter Liudolfs.“
Lange hat man Mathildes Einfluss unterschätzt, doch inzwischen ist klar: Ihr Name ist untrennbar mit der Glanzzeit des Stiftes Essen und seinem sensationellen Domschatz verbunden, darunter zwei reich mit Gold und Edelsteinen geschmückte Vortragekreuze. Auch als Politikerin war Mathilde erfolgreich. Nicht umsonst stammte sie aus der Herrscherfamilie: Sie war die Enkelin von Otto I, die Nichte Ottos II. und die Cousine Ottos III.. Standesbewusst ließ sie sich als Stifterin im Kleid einer Hochadligen darstellen, nicht als Mitglied einer frommen Frauengemeinschaft. Auch wenn die schriftlichen Quellen über Mathilde leider rar sind, so zeigen neuere Forschungen sie als eine der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit.
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