7.Februar 1497: Das Feuer der Eitelkeiten in Florenz
Feuer war seit jeher eine beliebte Waffe für religiöse Fanatiker, gerade auch bei den Christen. Alles, was nicht in ihr Weltbild passte, was nach Ketzerei oder Unglauben aussah, wollten sie durch das Feuer vernichten, seien es Bücher oder Menschen. Im Jahr 1497 ordnete der Florentiner Bußprediger Girolamo Savonarola den Bau eines ganz besonderen Scheiterhaufens an, um Adel und Klerus die Freude am Luxus zu verderben: Mit aufpeitschenden Predigten brachte er Kinder und Jugendliche dazu, in die Häuser einzufallen und alles herauszuschleppen, was sie für ein Symbol menschlicher Verderbtheit hielten – Spielwürfel und unzüchtige Bilder, kostbare Stoffe, Masken, Schmuck, Spiegel und Musikinstrumente. Am 7. Februar 1497 brannte dieses „Feuer der Eitelkeiten“ auf der Piazza della Signoria – und Florenz drohte in einem religiösen Rausch zu versinken. Autorin: Maren Gottschalk