23. Dezember
Yeon Somin, Jeongmin töpfert das Glück (C. Bertelsmann) Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel
Wie klingt ein Bestseller aus Korea? Das erfährt man bei der Lektüre von Yeon Somins Roman. Die junge Fernsehjournalistin Jeongmin kündigt frustriert und erschöpft ihren Job und vergräbt sich monatelang in ihrer Wohnung. Bei einem ihrer ersten Versuche, wieder unter Menschen zu gehen, gerät sie in eine Töpferei in ihrer Nachbarschaft, wo es nicht nur wunderschöne Teeschalen gibt, sondern auch eine freundliche Chefin, die Jeongmin ermutigt, einen ihrer Kurse zu besuchen. Auf diese Weise findet die junge Frau langsam ins Leben zurück, knüpft Freundschaften, übernimmt Verantwortung für eine Katze und sucht wieder den Kontakt zu ihrer Mutter. Das ist ein bisschen wie Paulo Coelho auf koreanisch – was ich jetzt gar nicht abwertend meine – denn es zeigt doch, wie ähnlich Menschen in der ganzen Welt auf der Suche nach dem Glück ticken. Der Alltag in Seoul, das Essen, die Familienstruktur, der Umgang der Menschen miteinander und natürlich die Weisheit, die in der Arbeit mit Ton steckt, im Formen von Schalen, Vasen und Tellern, im Verpacken und Verschenken – all das hat mich gefesselt, weil es zugleich vertraut und fremd klang. Ich habe dieses schön gestaltete Buch in einem Rutsch gelesen.
#marensadventskalender2024
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