19. Dezember
Deborah Levy, Die Position der Löffel (AKI) übersetzt von Marion Hertle
Ich liebe die Bücher von Deborah Levy. Glücklicherweise kenne ich (mit diesem) erst fünf von ihr und habe noch einige vor mir. In diesem Band sind kurze Texte versammelt, vom Verlag Essays genannt, aber ich würde sie eher als Kolumnen, Skizzen oder Randbemerkungen bezeichnen. Auf jeden Fall lohnt sich die Lektüre, denn wie auch in ihren drei biographischen Büchern gibt es diese wunderbaren kurzen Beobachtungen, z.B. über ihre Lieblingsschuhe, Brothel Creepers (ich kannte sie nicht, man kann sie aber googeln), die Levy nur ohne Socken trägt und daraus eine kleine Philosophie über „sockenlose Menschen“ ableitet: „Sie haben eine Art körperlicher Unbekümmertheit und gehen mit Schwung.“
Weiter hinten gibt es einen Text mit dem Titel „Ein Mundvoll Grau“ und der beginnt so: „In der Mitte von Russell Square Gardens, London, WC1 im Novemberregen zu stehen, bedeutete, sich alle Verluste des eigenen Lebens vor Augen zu rufen. Es lässt einen an jede einzige Gelegenheit denken, bei der man verlassen wurde, sich einsam gefühlt hat, zur falschen Zeit am falschen Ort war.“ Ich war nie an diesem Platz, aber ich weiß genau was sie meint. Noch Fragen?
#marensadventskalender2024
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