15. Dezember
Geschichte der Mode. Die Sammlung des Kyoto Costume Institute. Projektleitung: Akiko Fukai (KCI) Texte: Akiko Fukai u.a. Übersetzt aus dem Englischen von Andrea Mayerhofer und Monika Welt (Taschen Verlag)
Oooooohhh! Stoffe, Kleider, Hüte, Handschuhe…
Für mich als Autorin von Biographien und Romanbiographien ist die Kleidung von Menschen aus der Vergangenheit eine Tür, um ihnen nahezukommen. Bei Frida Kahlo liegt das auf der Hand, ihre herrlichen Röcke, huipils und Schals sind legendär. Bei Fräulein Steiff ging es sparsamer zu, aber auch ihr Körper steckte in Samt oder Musselin, Baumwolle oder Wolle. Tania Blixen liebte schöne Kleider und wir wissen, wie viel Mühe sie sich gab, vor dem englischen Thronfolger bei seinem Besuch in Nairobi in einem besonderen Kleid zu erscheinen. Selbst bei Sophie Scholl konnte ich das Tanzkleid in die Hand nehmen und ihre Strickjacke oder ihren Pulli (wenigstens gedanklich) fühlen. Daher ist für mich die Mode der Zeit, über die ich gerade schreibe, ein wichtiges Thema, ebenso wie die Architektur, die Kunst oder die Musik. Dieser Band erzählt zwar „nur“ die Geschichte der Mode vom 18. – bis zum 20. Jahrhundert, dafür aber sind die Fotos für so einen – vergleichsweise- kleinformatigen Band sehr toll. Manchmal bleibt einem die Luft weg und nur der Gedanke, welche armen Näherinnen in emsiger tagelanger Arbeit diese Perlen aufgenäht oder Stickereien angefertigt haben, lässt uns wieder auf den Boden plumpsen. Die englische Ausgabe des Buches ist übrigens viel größer ist und kostet deshalb auch das Dreifache. Mir ist diese handliche Form ganz recht, weil ich sie gut auf Reisen mitnehmen kann.
#marensadventskalender2024
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