WDR Zeitzeichen. 23.12.2024. 14:51 Min.. Verfügbar bis 24.12.2034. WDR 5
Ohne Arthur Eichengrün (gestorben am 23.12.1949) wäre das erfolgreichste Medikament der Welt nie zugelassen worden. Den tiefen Fall des Erfinders hat das nicht verhindert…
Die Geschichte des genialen Chemikers erzählt von einem steilen Aufstieg – und einem sehr tiefen Fall. Durch ein Geschenk seiner Mutter entdeckt er die Chemie für sich, später führt Arthur Eichengrün als Chemiker ein erfolgreiches gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben. Auch, weil er sich nicht immer an Regeln hält…
Arthur Eichengrün wird in eine Familie von Tuchfabrikanten geboren, doch ihm steht der Sinn nach etwas anderem: Chemie. Nach dem Studium in Aachen erfindet Eichengrün das erste Tripper-Medikament, später entwickelt er bei Bayer neue Arzneimittel und andere chemische Stoffe. 1909 erfindet Eichengrün den Kunststoff Cellon und erhält das Patent darauf.
Doch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verliert er als Jude alles, auch die von ihm gegründeten Cellonwerke in Berlin. 1944 wird Eichengrün ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt er nach Berlin zurück – bankrott, ausgebombt, seiner Patente beraubt und gesundheitlich angeschlagen. Der Chemiker zieht nach Bad Wiessee in Bayern, wo er am 23. Dezember 1949 stirbt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Ulrich Chaussy (Investigativ-Journalist)
- Ulrich Chaussy: Arthur Eichengrün – Der Mann, der alles erfinden konnte, nur nicht sich selbst. Freiburg im Breisgau 2023
- Elisabeth Vaupel: Lorbeer für Eichengrün. Hommage an einen vergessenen jüdischen Chemiker In: Kultur & Technik, Jahrgang 2005, S. 46.
- Arthur Eichengrün: 50 Jahre Aspirin. In: Die Pharmazie, 4. Jahrgang 1949, S. 582–584
Redaktion: David Rother
Technik: Sascha Schiemann
Sprecher 1: Benno Schulz
Sprecher 2: Dominik Freiberger
Schreibe einen Kommentar